Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern
In Zusammenarbeit mit Kultur und Schule, NRW

2014/ 2015

Schülerinnen und Schüler
der Ruhrlandschule, Essen
(Schule für Kranke)

Bewegungsobjekt im Schulgelände
120 Schülerinnen und Schüler gestalten ihre
persönliche Form (Plexi-Glas).
Die einzelnen Platten werden an einem Pfahl
drehbar und beweglich befestigt.

 

Entwürfe für die Plexiglas-Platten (Motiv 2)

Entwürfe für Plexi-Platten

2015

Schulhof-Objekt, 3,50m hoch, 4,00m Durchmesser

 

2009 / 2010

Schülerinnen und Schüler
der Traugott-Weise-Schule, Essen
(Schule für körperlich und geistig
behinderte Jugendliche)

Thema 1 ICH - Pfähle
Bemalen, Gestalten und Aufstellen von Pfählen  
auf dem Schulhof

Thema 2  Ringelreihen
Gestalten eines Stromkastens


Schülerinnen und Schüler
der Adelkampschule, Essen (HS)

Thema  Alles fließt

Mosaik in der Pausenhalle

 

2008 / 2009

Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen
in BOTTROP
im Rahmen von Kultur und Schule, NRW, hier Bottrop

Thema Heimat
Assemblagen, Bilder, Texte, Songs

Janusz-Korczak-Gesamtschule - Assemblage (Kl. 10)
"Heimat ist da, woran ich als erstes denke, wenn ich das Wort höre.", Dilan
Konzipieren, Gestalten von Bildtafeln
Aufstellungsort: Schulhof

Marie-Curie-Realschule - Assemblage
"Türen gehen auf, gehen zu, öffnen den Weg
nach ...," Frau Sch.
Gestalten von "Türen" (Kl. 10)
Aufstellungsort: Schulhof

August-Everding-Realschule - RAP
"Etwas gegen jemanden tun, is' auch geil!", NN
Die eigene Heimat gestalten (Kl. 7)
Schreiben, Vortragen von Texten, Gestalten von Hintergrund und Person

 

2007 / 2008

Institution: BTI, Neuss
Fachbereich: Gestalter

Ausdruck von Menschen

Thema 1 Rassismus  
Vertreibung, KZ,
Emotion, Gewalt

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Themenplatten (zur Dokumentation)

Thema 2  Vor-Urteile

Drucktechniken,Linolschnitt

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2006 / 2007

Institution: BTI, Neuss
Fachbereich: Gestalter

Natur und Physik

Thema  Kunst und Natur


Workshop in Neßmersiel, Schleswig-Holstein

 
Arbeiten von Schülern des BTI zum Thema "Rassismus" und "Vor-Urteile":  

 

 

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Fensterbilder (6x6)

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Gewalt gegen (6x6)

 

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Schand-Mahn-Mal, DIN A4

 

 


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Aus dem Mund fließen die Toten, Din A4

 

 

 

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Das Tor zum Tod

 

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Menschenversuche (Die Ermittlung, Peter Weiß)                Erst brennen Gebäude, dann Menschen

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Alle Menschen sind gleich, DIN A4

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Frei?, DIN A4

Reaktionen auf Arbeiten:

Dr. Annette Lobbenmeier, Bochum, 2009

... Abdrücke, Spurensuche, Urzeichen - all das bewegt den Künstler, wenn er seine Sandbilder gestaltet. Für diese Bilder verwendet er ausschließlich unterschiedliche natürliche Sande, die er meist in seiner Wahlheimat, der Provence, vorfindet. Hier wird Serong zum "Jäger und Sammler", er sucht das fertige Naturprodukt, sammelt und verarbeitet es, die Sande werden für ihn zum Ausdrucksträger seiner Erinnerungen.

In seinen Werken komponiert er die Sande jedoch nicht wahllos, sondern er fertigt auf der Leinwand oder auf dem (zumeist geschöpften) Papier Vorzeichnungen an. Diese Vorzeichnungen bleiben an einigen Stellen sichtbar, gehören schließlich mit zum fertigen Bild.

Der Künstler klebt den Sand so auf, dass er scheint, als male er mit ihm. Je nach Stärke des Auftrags schabt und ritzt er kräftige Spuren in das Material und setzt somit neue Zeichen, neue Nuancen ins Bildgeschehen. Das vorgefundene Material bildet sozusagen die Grundlage, der Eingriff in das aufgetragene Material kennzeichnet die Handschrift des Künstlers. Gerade hier bietet sich der Begriff "Handschrift" besonders gut an, denn dieses Ritzen und Einschneiden, die dabei frei werdenden Bewegungsabläufe, bezeichnen eine Schrift, so dass an dieser Stelle wieder der Zusammenhang von Schrift und "Malerei" hergestellt ist. Serong bringt diese zeitliche Dimension mit dem Sand ins Bild. Sand ist ein Zeichen von Bewegung, von Erosion, von Spuren, die in der Natur entstehen und wieder verschwinden. Durch das Fixieren des Sandes hält Serong seine Spuren jedoch fest. Auch verarbeitet er weiteres vorgefundenes Material in seinen Werken:

Kleine Steine oder Glas-Splitter integriert er ebenso, wie er Blattgold einsetzt und mit dem einen Material vielleicht Verwundbarkeit, mit dem anderen Sakrales zum Ausdruck bringt.

... Serongs Einsatz von Blattgold in einem Bild "Dreiheit" (1997) vermittelt Leichtigkeit, Schwerelosigkeit, ja sogar Auflösung, die Gold-Fläche wird durchbrochen, wird dennoch durch den begrenzenden, losen, aus Sand gestalteten Rahmen zusammengehalten.

Der Sand als "schützende Hülle" (siehe Picasso), um das feine Material Gold zu umschließen? Mit Spuren, Lebensspuren, setzt sich der Künstler auch in seinen Holzschnitten auseinander.

Sicherlich von HAP Grieshaber beeinflusst, der in seinen Werken die Einheit von Wort und Bild gesucht hat, und gerade dahingehend richtungsweisend für die Nachkriegsmoderne war, sucht Serong Verbindungen zwischen Wort und Bild.

Im Zusammenhang mit Gedichten, die oft die Natur zum Inhalt haben, die sich mit den Merkmalen der Jahreszeiten beschäftigen, in denen die Natur als Spiegel der menschlichen Empfindungen, wie Liebe und Trauer, aufgefasst wird, stellt er Berührungspunkte zwischen Wort und Bild her. "Wegmarken" nennt er z.B. eine Arbeit aus dem Jahre 1990.

Hier, wie in den meisten anderen Titeln auch, kennzeichnet das Wort "Wegmarken" bereits den Inhalt der Lyrik und der Holzschnitte. Es sind unterschiedliche Wege durch Raum und Zeit, und es sind festgesetzte Marken, Punkte und Wendepunkte, festgehaltene Erinnerungen und Lebensspuren.

Die Verarbeitung kalligrafischer Elemente ist im Werk Burkhard Serongs nicht zu übersehen. Oft entstehen aus der "Ecriture automatique" kleine Figuren, Zeichen, Elemente, die an Höhlenmalerei erinnern. Und vielleicht liegen hier die Wurzeln seiner Vorliebe für das Zusammenspiel von Wort und Bild: In der Urschrift, die aus Bildern bestand, in der "Bild-Sprache", die auf der Bild-Ebene gedeutet werden musste, um sie schließlich als Sprache zu verstehen.

Jörg Loskill, Bochum 2011 (Anlässlich der Ausstellung in Duisburg, ThyssenKrupp-Zentrum)

Burkhard Serong ist hier der vielseitigste KuNo-Künstler. Bildhauer, Kinetiker, Maler, Grafiker, Collageur, Schrift-Ästhet, Sandspurensucher, Installateur oder Holzschneider – der Essener, der in der südfranzösischen Provence sich jährlich eine Auszeit vom Ruhrgebiet nimmt und dort sich in die Natur integriert, springt quer durch die Techniken und hat auch keine Probleme mit einem Stilpluralismus. Es komme bei ihm auf die Stimmung, auf die Emotion, auf die Botschaft oder auf die Kommunikation an. Für die jeweilige „Handschrift“ sorgt der Ausgangspunkt. 12 vom Wind bewegte Apostel draußen vor dem ThyssenKrupp-Zentrum – biblische Wächter? Oder afrikanische Botschafter aus einem ursprünglichen Kral? Oder einfach Figuren, die sich dem eigenen Dialog stellen. Wichtig erscheinen mir, abgesehen von der von mathematisch gekürzten oder verlängerten Fäden getragenen „Auslotung“ einer Punktlandung oder einer Pas-de-deux-Hommage an die große Choreographin Pina Bausch, 21 kleine, gereihte Zeichnungen: eine ganze Wand als Mosaikstudien mit schwebender Kontur oder fest installiertem Fokus, mit Härte und Sanftheit, mit Verdichtung oder Entflechtung, mit Formenarsenal und offener Assoziation über ein Gefühl oder eine Erfahrung – im Beuysschen Sinne wählt Serong in dieser Blätter-Kombination Szenen vom Leben oder aber auch schlichte Mitteilungen von Menschen. Ein mehrteiliges Suchbild über das, was einen Künstler an- oder aufregt, was ihn fesselt und zumindest für eine Weile beschäftigt. Er lehrt uns dabei das Sehen. Das Unaufgeregte wird zum Einstiegskanon in einen Motivmarathon. Begriffe wie Leben, Tod, Traum, Spur, Seele, Suche machen in anderen Arbeiten deutlich: Serong geht über das Eingängige und Einsichtige hinaus. Er bewegt sich mit Geste, Zeichen, Material, Sprache, Farbe und Form in einem originären Kosmos, das er jedes Mal neu für sich – und uns – schafft.

Das alles sind beispielhaft Ansätze, An-Deutungen, Ein-Blicke in künstlerisches Arbeiten und Wirken. Man erlebt in dieser so vielseitigen wie suggestiven Bilder- und Objektwelt individuelle, soziale, stilistische und philosophische Spuren. Sie alle führen mehr oder minder verschlüsselt oder sogar maskiert zum Menschen – zu seinem Umgang und zu seiner Haltung zur Mutter Erde, zur Schöpfung, zur Urquelle alles Lebens. Die Kunst besitzt die Kraft eines Zwischenreiches, in dem sich alles begegnet, durchdringt und artikuliert. Gesetze und das Gesetzlose, das Freie und das Prinzip der Beschränkung, Gebet und Forderung, Hoffnung und Frust, Täuschung und Aufrechtsein – man findet dies alles in den Arbeiten von Burkhard Serong. Man muss nur mit den Augen hören und den Ohren sehen. Dann wird Kunst zum Mittel eines Bewusstseins: dass Kunst und Leben in allen Poren zusammen gehören.

 

 

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